Was tun nach Headcrash?
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, warum Festplatten ausfallen können. Das fängt bei relativ einfachen Desastern, wie etwa Virenbefall, an, und endet im schlimmsten anzunehmenden Unfall, dem Headcrash.
Der Name kommt daher, dass der Lesekopf der Festplatte (der „Head“) mit den Magnetscheiben der Festplatte selbst kollidiert (der „Crash“). Normalerweise befindet sich zwischen Schreib-/Lesekopf und den sehr schnell rotierenden Magnetscheiben ein dünnes Luftpolster, das eben diesen Headcrash verhindern soll. Unter bestimmten Umständen, die durch einen falschen Einbau der Festplatte, große Temperaturschwankungen oder – am häufigsten – Erschütterungen begünstigt werden, können die beiden Elemente in Kontakt kommen. Zurück bleibt ein etwa ringförmiger Streifen auf der Magnetfläche der Scheibe, in die sich der Schreib-/Lesekopf „eingegraben“ hat.
Als Privatanwender kann man in diesen Fällen wenig tun. Erkennbar ist der Schaden im Normalfall sofort, denn das kratzende, teilweise hochfrequente Geräusch einer Festplatte mit Headcrash ist kaum zu überhören. Damit dies gar nicht erst passiert, haben die Festplattenhersteller bereits verschiedene Schutzmechanismen in ihre Festplatten eingebaut (sowohl im üblichen 3,5“-Formfaktor für Desktop-PCs als auch Microdrives für Laptops), die beispielsweise den Schreib-/Lesekopf von der Magnetscheibe nehmen, sobald ein eingebauter Sensor ruckartige Bewegungen registriert.
Manchmal nützt jedoch alle Vorsicht nichts, und es kommt zu einem besagten Headcrash. Dann sollten Sie die Festplatte sofort vom Computer trennen, beziehungsweise diesen ausschalten, denn umso länger die defekte Festplatte im Betrieb ist, desto größer werden hinterher die Schäden ausfallen. Oft erledigt sich dies allerdings von selbst, da Festplatten nach einem Headcrash meistens nicht mehr lange funktionsfähig weiterlaufen, bevor sie endgültig den Geist aufgeben.
Die Daten, die auf der Spur liegen, die der Schreib-/Lesekopf auf der Festplatte hinterlässt, werden unwiderruflich verloren sein. Da dies jedoch auf die Gesamtfläche gesehen nur einen kleinen Teil der gesamten Kapazität darstellt, kann es sich durchaus lohnen, die Festplatte nach einem Headcrash zu einem Datenrettungsunternehmen zu schicken. Sofern Ihnen die Daten nicht allzu wichtig sind, sollten Sie sich das jedoch genau überlegen: Je nach entstandenem Aufwand können Kosten in Höhe von bis zu 3.000€ und mehr auftreten. Den genauen Preis wird man Ihnen wahrscheinlich nach einer genauen Analyse der defekten Sektoren der Festplatte nennen können.